Presseartikel über Containertransport des AFAF e.V.

25.November 2009

Eine lange Reise tritt der Container an, der gestern auf dem Gelände des Detmolder Klinikums gepackt wurde. Er enthält Gegenstände für ein Kinderkrankenhaus in Kabul und eine Poliklinik in Chewa im Osten Afghanistans.

Pressebild Dr. Zulfacar, Quelle: Lippische Landeszeitung

Pressebild Dr. Zulfacar Lippische Landeszeitung


Der Detmolder Arzt Dr. Ataullah Zulfacar hat den Container gemeinsam mit Helfern gefüllt. Vor allem Kinderbetten, Nachtschränke, Wäsche und Matratzen, die im Klinikum Detmold nicht mehr benötigt werden, sollen in der afghanischen Hauptstadt weiter genutzt werden. Dort werde derzeit eine zur Universität gehörende Kinderklinik aufgebaut, sagte der Vertreter des Ärztevereins für afghanische Flüchtlinge (AFAF e.V.).

Medizinisches Gerät wie ein EKG oder ein Ultraschallgerät sind hingegen für die Poliklinik in Chewa bestimmt, die von dem Verein unterstützt wird. Die in einem kaum entwickelten Gebiet liegende Praxis behandelt nach Zulfacars Angaben rund 1000 Patienten im Monat, meist Frauen und Kinder. Im gleichen Ort unterstütze der Verein auch eine Grundschule, die erweitert werden soll.

„Wichtig ist uns, die einheimische Bevölkerung dabei einzubinden, damit sie den Wert richtig einschätzen kann“,

erläuterte Zulfacar. Vor allem setzt der Ärzteverein aber darauf, medizinisches Personal im Land auszubilden, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Seiner Auffassung nach kommt der zivile Wiederaufbau Afghanistans zu kurz, die militärische Komponente des westlichen Engagements werde viel höher angesiedelt. Militär werde aber keine Lösung der afghanischen Probleme herbeiführen, die Afghanen brauchten vielmehr eine Alternative zum Krieg, der ein Teil des Einkommens geworden sei.

Zulfacar kritisierte gegenüber der LZ aber auch die übergeordende und korrupte Bürokratie des Landes. Sie stelle das größte Hemmnis dar. Aber auch die deutschen Entwicklungsbehörden hätten lange Entscheidungswege und hörten nicht ausreichend auf Kräfte wie den Verein, die das Land kennen

Veröffentlicht: Am Dienstag dem 24.11.2009
Quelle: Lippische Landeszeitung
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