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Liebe Spenderinnen und Spender.
Auch in diesem Jahr möchten wir uns für Ihre Spenden bedanken und
Ihnen über unsere Arbeit in 2010 berichten.

Poliklinik in Shewa

Die Poliklinik in Shewa wurde im Jahr 2006 vom Ärzteverein mit Unterstützung der Engelhardt-Stiftung gebaut. Das dortige Ärzte- und Pflegeteam arbeitet seitdem sehr effektiv und versorgt vor allem Frauen und Kinder.
Die Elektrizität für medizinische Geräte und Beleuchtung wird von einem Dieselgenerator geliefert. Da der Dieselverbrauch durch den Generator sehr hoch ist, wäre eine Solaranlage eine ökologischere und langfristig günstigere Lösung. Für die Installation einer Solaranlage würden etwa 4000,- US$ benötigt.
Grundschule in Schewa

Die Schülerzahl in der Grundschule steigt kontinuierlich an. Daher benötigt die Schule dringend drei weitere Klassenräume. Die Kosten dafür betragen 4000,- bis 5000,- US$.
Das Grundstück für die Schule wurde von Einheimischen zur Verfügung gestellt. Die Dorfbewohner haben selbst beim Bau mitgeholfen. Auch als die Schule vor 4 Monaten verwüstet wurde, haben sie die Wiederherstellungsarbeiten unterstützt.
Capacity-Building Programm

Im Rahmen des Capacity-Building Programms wurden von uns praktische und theoretische Seminare an der Universitätszahnklinik in Kabul angeboten.

Auch und an der Universitätskinderklinik Maiwand haben wir afghanische Lehrkräfte geschult. Wir konnten dringend benötigte medizinische und zahnmedizinische Geräte und Materialien bereitstellen, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst DAAD finanziert worden sind. Das Detmolder Krankenhaus spendete Betten, die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit DGTZ übernahm die Transportkosten der Betten.

Kooperation mit weiteren Hilfsorganisationen
Mit Unterstützung von Dr. A. Zulfacar (DAMF e.V.) und Frau Wienbeck (Stiftung Wienbeck) konnten wir unsere Kooperation mit medizinisch tätigen Hilfsorganisationen in Afghanistan ausbauen. Dadurch können wir einigen afghanischen Ärzten Studienaufenthalte in Deutschland ermöglichen, währenddessen sie ihr medizinisches Wissen vertiefen und in ihrer Heimat an ihre Kollegen weitergeben können.
Wir konnten uns während unserer diesjährigen Aufenthalte in Afghanistan als Kinderärztin und Zahnarzt von der Effizienz der medizinischen Leistungen in den Kliniken überzeugen.
Die Frage, was wird aus diesem Land und lohnt es sich überhaupt, weiterhin Hilfe zu leisten, muss jeder für sich selbst beantworten.
Wir sagen ja und freuen uns deshalb über jede Unterstützung. Es gibt viele Gelegenheiten, mit geringen Mitteln sinnvolle Hilfe zu leisten, die vielen Menschen zugute kommt.
17. February 2011
Dr. Mohammad Ayub Shinwari arbeitet zurzeit im Klinikum Lippe-Detmold
Von Thorsten Engelhardt
Mehr als 5000 Kilometer ist Afghanistan von Lippe entfernt, dennoch sind die Verbindungen in das kriegsgeschüttelte Land am Hindukusch eng.

Hospitiert in Detmold: Dr. Mohammad Ayub Shinwari aus Jalalabad bildet sich am Klinikum fort.
FOTO: ENGELHARDT
Dr.Mohammad Ayub Shinwari ist ein Beispiel dafür.
Der Arzt aus Jalalabad im Osten Afghanistans hospitiert derzeit am Klinikum Lippe-Detmold. Shinwari kommt aus einer Region des Landes, in der der Krieg täglich sichtbar ist. Daneben kann er aber vor allem auch Armut und mangelnde Bildung an den Krankheiten ablesen, die ihm auf der inneren Station des „Jalalabad Public Health Hospital” begegnen: Hauptsächlich seien es Infektionskrankheiten und Tuberkulose.
Das Distrikt-Krankenhaus hat 450 Betten und ist damit nach Shinwaris Angaben das größte in der Provinz Ningahar mit 1,5 Millionen Menschen. Hinzu kommen noch drei kleinere Hospitäler und Stationen zur medizinischen Grundversorgung in den kleineren Orten der Provinz.
Seit 19 Jahren arbeitet der 43-Jährige als Doktor, vier verschiedene Regimes hat er erlebt – und den seit 30 Jahren toben- den Krieg im Land.
„Mal war es besser, mal war es schlechter”, sagt er. In jüngster Zeit habe sich die Situation wieder gebessert.
Doch einfach ist das Leben für den sechsfachen Familienvater deshalb nicht. Die Taliban nähmen gern Ärzte, Lehrer und Ingenieure als die Intelligenz des Landes zur Zielscheibe, weil diese die Bemühungen um einen Aufbau und Bildung verkörperten.
Dr. Atuallah Zulfacar, ein seit Jahrzehnten in Detmold lebender Arzt aus Afghanistan, versucht das einzuordnen. Afghanistan sei ein Spielball ausländischer und geostrategischer Interessen. Nicht zuletzt der pakistanische Geheimdienst habe ein Interesse daran, den Wiederaufbau des Landes zu behindern.
Auch ohne Krieg ist das Leben für Dr. Shinwari schwer.
315 Dollar verdient er im Monat, den Großteil davon zahlt eine Nichtregierungsorganisation. Der Staat gebe ihm nur 70 Dollar.
„Damit kann man nicht überleben”, sagt Zulfacar.
Deshalb seien viele Ärzte nur vormittags in den Krankenhäusern und versuchten nachmittags, in der eigenen Praxis dazu zu verdienen.
Dr. Shinwari ist einer von zehn Ärzten, die der Dachverband afghanischer Mediziner in Deutschland pro Jahr zu Hospitationen in die Bundesrepublik holt. Der Deutsche Akademische Austauschdienst übernehme die Kosten, sagt Zulfacar.
In den vergangenen Jahren sei es zunehmend schwieriger geworden, Fachpersonal für die Unterweisung afghanischer Kollegen zu einer Reise an den Hindukusch zu bewegen. Daher versuche man nun, Mediziner aus dem Land in Deutschland fortzubilden.
Frauen würden dabei bevorzugt, aber es gebe nur wenige Ärztinne
Betten aus Lippe für Kinder in Kabul
Medizinische Hilfe aus Lippe erreicht Afghanistan nicht nur durch ärztliche Fortbildung, sondern auch durch Hilfslieferungen. Im vergangenen Jahr schickte Dr. Ataullah Zulfacar namens des „Ärztevereins für afghanische Flüchtlinge” zuletzt einen Container mit Material,dass das Klinikum Lippe gespendet hatte, in seine ehemalige Heimat. Darin enthalten waren Ausstattung für die Kinderklinik des zur Universität gehörenden Maiwand-Hospitals in der Hauptstadt Kabul und medizinische Geräte für eine von dem Verein errichtete Poliklinik in dem Ort Chewa im Osten des Landes. „Das ist ein wichtiger Brückenschlag zwischen Deutschland und Afghanistan.
Wir sind dankbar für die große Hilfe”, so Zulfacar. In diesem Jahr flog der Detmolder Mediziner wieder nach Kabul, um dort Mediziner auszubilden. Im Rahmen dieses Besuches wurde dann gemeinsam mit dem „German Medical Service”, einer seit Jahrzehnten im Land tätigen Hilfsorganisation, der Rest der gespendeten Ausstattung – zum Beispiel Vorhänge für die Zimmer – in dem Krankenhaus installiert. (te)

Hilfe zur Selbsthilfe: In der Poliklinik von Chewa erklärt ein afghanischer Arzt einer jungen Frau, wie sie mit den Medikamenten umgehen muss, die er ihr verschrieben hat. Die Klinik wird von afghanischen Ärzten aus Deutschland unterstützt, Teile der Ausstattung hat das Klinikum Lippe gespendet.
10. November 2010
Kardiopulmonale Reanimation(CPR):
Internationale Guidelines 2005
Konferenzen mit Seminaren und Gastvorlesungen in 4 verschiedenen Provinzen:
Abflug am 01. Mai 2009 von Hamburg mit der Fluggesellschaft „Emirates“ über Dubai nach Kabul.
Ankunft am 02. Mai 2009 in Kabul.
Anmerkung: Schlechte Verbindung und ein sehr schlechter Service.
In Kabul meldete ich mich zuerst bei der DAAD- Vertretung. Seit einem Monat arbeitet dort Herrn Arsalai. Anschließend meldete ich mich beim Ministery of Higher Education( MoHE), Herrn Minister Dr. Dadfar, und bei dem neuen Beamten für „Foreign Relation and international Affairs“, Herrn Dr. Sher Shah Sadat, der jetzt anstatt des verstorbenen Najib Nazif, dort arbeitet. In diesem Büro haben wir unter dem Namen „DAMF, Kardiologiekurse“, eine Akte mit den Anträgen und Berichten von den Kardiologie-Kursen seit 2003.
Sein 1. Sekretär, Herr Noor Mahamed weiß über unsere Aktivitäten besser Bescheid.
Bedingt durch den Tod von Herrn Najib Nazif und die dadurch erfolgte Neubesetzung verzögerte sich die Ausarbeitung eines Arbeitsplanes in Kabul über die vorgesehenen 2 Wochen und deswegen wurde ein Aufenthalt von über 3 Wochen allein in Kabul notwendig.
Den Uni- Präsidenten und Dekanen der medizinischen Fakultäten in Jelalabad, Herat, Mazar i Sharif und in Kabul wurde der Plan vorgestellt. Es erfolgten Gespräche und Diskussionen über Ort, Zeit, Ablauf, Teilnehmer, usw.
Noch während der Ausarbeitung des Planes fand die erste Konferenz in dem Konferenzraum I der Medizinischen Universität Kabul (MUK) am 14. Mai 2009 statt.
Thema : Neue internationale Empfehlungen zu Kardiopulmonale Reanimation (CPR).
Siehe Ankündigung.
Nach der 3. Woche wurde in Jelalabad Konferenzen und Gastvorlesungen durchgeführt:
Die Teilnahme eines Dozenten aus Mazar i Sharif, Uni- Balkh, in Jelalabad war nur für 5 Tage möglich.
Die Konferenzen+ Gastvorlesungen fanden an mehreren Tagen statt, für je 2-3 Stunden Dauer.
Die Konferenzen wurden einvernehmlich 2 Mal in dem Konferenzsaal des Public Health Krankenhauses und 1 Mal in der Uni Klinik Jelalabad, abgehalten.
Unter großer Teilnahme fanden rege Diskussionen statt. In der örtlichen Presse wurde über die Konferenzen kurz berichtet.
Außerdem besuchte ich das neue kardiologische Diagnostic Center, über dessen Eröffnung neulich im afghanischen Staatsfernseher: (RTA) ausführlich berichtet worden war.
Nach der 4. Woche wurde in Herat Konferenzen und Gastvorlesungen durchgeführt.
Der lokale Dozent aus Kabul könnte nur für 3 Tage in Herat teilnehmen.
Die medizinische Fakultät in Herat befindet sich in einem desolaten Zustand. Sie existiert seit 19 Jahren und ist seit Jahren in einer privaten Villa untergebracht. Die Fakultät wird demnächst ins neue Campus umziehen und bei der Erziehungswissenschaftsfakultät eine Etage beziehen: Verwaltung +Unterrichtssäle, usw.
Die Studentinnen und Studenten der medizinischen Fakultät waren sehr wissbegierig und offen.
Die Konferenzen haben in dem Flur der alten Villa statt gefunden, waren aber sehr gut besucht und fanden ein reges Interesse.
Ich besuchte das Regionalkrankenhaus, die Innere Abteilung, die neulich innerhalb des Krankenhauses umgezogen war. Bei der Nachfrage nach den Defibrillatoren bzw. Monitoren, welche von uns früher übergeben worden waren, stellte sich heraus, dass zurzeit kein funktionierender Monitor oder Defi- in der gesamten Inneren Abteilung vorhanden war. Bei dem Umzug war das Ladegerät unsere Defi,s nicht mitgeliefert worden. Nach unserem Einsatz ist inzwischen dieses Ladegerät gefunden worden und nun existiert zunächst ein funktionierendes Defi- Gerät in diesem Krankenhaus und ist in Betrieb.
Wenn die medizinische Fakultät in Herat umzieht, sollte die alte Villa als eine Keimzelle einer Uni- Klinik, in Form von OPD für Pathologie und Kardiologie umfunktioniert werden. Denn inzwischen könnte ein Echokardiographie-Gerät von Mazar nach Herat transportiert und in dieser Villa installiert werden, außerdem seien EKG‘s und Doppler- Geräte mit entsprechenden ausgebildeten Kollegen vorhanden.
Dieses Echokardiographie-Gerät war von dem Kollegen Herrn Dengler, per ISAF, vor Jahren nach Mazar gebracht und stand dort in der Uni- Balkh, ohne Nutzung. Herr Dengler hat Fortbildungskurse in Kabul und Herat durchgeführt und wäre bereit noch mal nach Herat zur Fortbildung der dortigen Kollegen zu reisen. Voraussetzung ist, die Übernahme seiner Reisekosten durch den DAAD oder eine sonstige Stelle. Herr Dengler verzichtet auf ein Honorar. (Ich habe mit Ihm telefonisch gesprochen und daher diese Information).
Für pathologische Untersuchungen, welche in Herat bis dato nicht möglich sind, besteht ein dringender Bedarf. Außerdem ist ein gut ausgebildeter Kollege mit einer Laboreinrichtung für Pathologie aus Deutschland vor Ort anwesend. Die Laboreinrichtung wurde erst neulich nach Herat gebracht und ist noch in Kisten verpackt. Der Kollege aus Herat ist selbst erst vor kurzem von einer einjährigen Pathologie-Fortbildung in Frankfurt, zurück zur Universität Herat gekommen.
Ein zweiter Kollege, Herr Irfan, ist 25 Jahre alt, unverheiratet und bekannt als ein „Genie“ in Herat. Er ist auch bereit als Kandidat zur Hospitation im Fach Pathologie nach Deutschland zu kommen. Was noch zu organisieren wäre. Er möchte diese OPD auch mit aufbauen.
Nach der 5.Woche wurde in Mazar i Sharif Konferenzen und Gastvorlesungen durchgeführt:
Ein Dozent aus Kabul könnte nur für 3 Tage dort teilnehmen.
Ein Konferenzsaal wurde uns von der neu renovierten Erziehungswissenschaftsfakultät freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
In Mazar war das Programm sehr gut organisiert und entsprechend besucht.
Anwesend waren auch der Präsident der Uni Balkh, Herr Ing. Habib und der Dekan der medizinischen Fakultät, Herr Prof. Hamdel.
Berichte über die Konferenzen und die Gastvorlesungen wurden im regionalen Fernsehen ausgestrahlt.
In Mazar könnte ich außerdem die frühere TBC- und das neue Leichmania Center sowie die Innere Abteilung des Regionalkrankenhauses kurz besuchen und ein Gespräch mit dem Bauleiter des Regional-Krankenhauses Mazar führen. Das Krankenhaus mit einer Kapazität von ca. 400 Betten wird von Deutschland und Schweden neu gebaut und sollte im Jahre 2011 fertig sein. In diesem Krankenhaus sind für die Ausbildung der para-medizinischen Berufe genügend Räume und Unterbringungsmöglichkeiten vorgesehen, was für die afghanischen Gesundheitsverhältnisse sehr wichtig und richtig ist.
Wie überall in Afghanistan fehlen leider auch in Mazar Universitätskliniken und die Studenten und medizinal- Assistenten müssen in den vorhandenen Kliniken unter sehr eingeschränkten Bedingungen arbeiten. Die Beziehung zwischen der Kollegschaft der zugehörigen Ministerien MoHE und Ministry of Public Health (MoPH) leiden sehr darunter.
Ab dem 5. Juni war ich wieder in Kabul.
Am 07. Juni fand erneut eine Konferenz im Konferenzsaal I, der MUK und
am 08. Juni eine Konferenz in Emergency OPD –Hospital, auf einer Krankenstation des MoPH, neben Habibia High School, in Karte 3, für ca. 25 Personen statt.
Am 10. Juni 2009 fand eine Konferenz in der Cheragh- Universität (eine der privaten medizinischen Fakultäten in Kabul, die seit einem Semester in Betrieb ist) für ca. 100 Teilnehmer statt.
Manikin: (Phantom), zum Üben der CPR gab es in Kabul ( MUK) und in Mazar i Sharif.
Das Manikin wurde in Kabul und in Mazar zum ersten Mal für einen Unterricht benützt.
Am 10. Juni 2009 wurde ich vom TV- TOLO
( Bahmdad e Khosh,) ca. 30. Min interviewt.
Am 13. Juni 2009 fand das Treffen mit der DAAD- Vertretung statt, und erfolgte die Abgabe der Funkgeräte und quasi die Abmeldung.
Am 14. Juni Abflug von Kabul nach Dubai.
Am 15. Juni Ankunft in Hamburg.
Ataullah Zulfacar
Detmold, den 23. Juni 2009
23. June 2009
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